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Stiftskirche auf dem Petersberg bei Halle (Saale)

Die Stiftskirche Sankt Petrus auf dem Petersberg (bei Halle) ist die erste bedeutende Grabstätte der Wettiner. Dedo IV. von Wettin und sein Bruder Konrad I. der Grosse von Wettin gründeten 1124 auf dem Mons serenus (Lauterberg), wie der Petersberg im Mittelalter hieß, ein Augustiner-Chorherrenstift als spätere Grablege ihres Geschlechts. Seit dem 14. Jahrhundert wurde der Lauterberg nach dem Stiftspatron Petersberg genannt. Zur Gründungszeit des Augustiner-Chorherrenstifts war bereits ein Sakralbau auf dem Berge vorhanden, die sog. Alte Kapelle (Capella vetus), deren Bauzeit vermutlich am Ende des 10. Jahrhunderts lag. Der Rundbau (Rotunde) bildet mit einer nach Osten gerichteten halbkreisförmigen Apsis den ältesten Gebäudeteil und damit den Ausgangspunkt für die weitere Bebauung des Lauterberges (Petersberges). Diese typische Bauform ist mit anderen romanischen Rundkapellen der Region (Burg Groitzsch) vergleichbar. Nach Gründung des Stiftsklosters der Augustiner-Cjorherren auf dem Petersberg durch die Wettiner im Jahre 1124 erhielt die Kapelle die Pfarrechte. Bis zur Fertigstellung des Neubaus der großen Stiftskirche etwa um 1150, die südlich der alten Kapelle errichtet wurde, diente sie als provisorische Klosterkirche. Zu diesem Zweck wurde eine Erweiterung des Ursprungsbaus notwendig. Mitte des 12. Jahrhunderts fügte man an die Rotunde ein kleines Kirchenschiff (Langhaus) mit einem Querturm in westlicher Richtung an, wovon bis  heute noch Mauerreste sichtbar sind. Auch nach Fertigstellung der Stiftskirche blieb die alte Kapelle die Pfarrkirche. Die ersten Schäden an den Gebäuden entstanden schon während des Großbrandes des inzwischen aufgelösten (säkularisierten) Klosters im Jahre 1565. Die übrigen Gebäude verfielen in den folgenden Jahrhunderten zu Ruinen. Auch der Westturm der alten Kapelle stürzte 1843 ein. In diesem Zustand zeigt sie sich noch heute, was das ehemalige Gebäude nur noch erahnen läßt.
Der Bau der Stiftskirche St. Petrus wurde bald nach 1124 begonnen, geweiht wurde die dreischiffige kreuzförmige Basilika mit großem mehrteiligen Sanktuarium und mächtigem Westquerturm zwischen 1142 und 1151.
Durch den verheerenden Brand von 1565 wurde die Kirche fast vollständig zerstört. Kurfürst August ließ 1567 in der Ruine der völlig ausgebrannten Kirche über den Grabstätten seiner Vorfahren ein Domus Sepulturae, ein sog. Begräbnishaus erbauen. 1853 bis 1857 erfolgte ein weitgehend originalgetreuer Wiederaufbau der Stiftskirche.

                                                                                   

                                                                             





















Reste der alten Kapelle






Kenotaph der Stifterfamilie 1567




Westquerturm der Stiftskirche



In der Stiftskirche St. Peter auf dem Petersberg beigesetzte
Wettiner:

Konrad I. der Große von Wettin (um 1098-1157), Markgraf von Meissen und Markgraf der Lausitz,
Luitgard von Ravenstein (um 1100-1145), Gemahlin Konrads I. von Wettin,
Mathilde (Mechthild) von Wettin (gest. 1151 oder 1156), Schwester Konrads I. von Wettin,
Dietrich II. Markgraf von der Niederlausitz (Dietrich von Landsberg; vor 1142-1185), Sohn Konrads I.,
Heinrich I. Graf von Wettin (gest. 1181), Sohn Konrads I.,
Heinrich II. Graf von Wettin (gest. 1187), Sohn Heinrichs I. von Wettin,
Friedrich I. Graf von Brehna (1142-1182), Sohn von Konrad I.,
Konrad von der Lausitz (um 1150-1175), Sohn von Dietrich II. von der Niederlausitz,
Ulrich Graf von Wettin (gestorben 1206) , Sohn von Graf Heinrich I. von Wettin,
Heinrich III. Graf von Wettin (vor 1205-1217), Sohn von Graf Ulrich von Wettin 

Zwischen 1146 und 1217 war die Klosterkirche auf dem Petersberg Begräbnisstätte der Wettiner.
Konrad I. war der erste und einzige Markgraf von Meißen, der hier bestattet wurde.
Mit der Verlagerung des Herrschaftszentrums in die Mark Meißen wurde das Kloster Altzella zur neuen Grablege der Wettiner bestimmt.
Grabstätten
 
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