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Mausoleum im Park des Schlosses Charlottenburg

Das Mausoleum im Schlossgarten Charlottenburg wurde 1810 unmittelbar nach dem Tode der Königin Luise nach detaillierten Vorstellungen ihres Ehemanns, des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III., und unter Mitwirkung Karl Friedrich Schinkels durch den Architekten Heinrich Gentz in nur fünfmonatiger Bauzeit errichtet. Schon am 23.12.1810 wurde Königin Luise im Mausoleum beigesetzt, nachdem sie am 30.07.1810 zunächst im Berliner Dom ihre Ruhestätte gefunden hatte. Den Sarkophag mit der berühmten Liegefigur der Königin Luise schuf der Schadow-Schüler Christian Daniel Rauch (1777-1857) aus Carrara-Marmor. Das berühmteste Grabmal des deutschen Klassizismus konnte Rauch nach mehrjähriger Arbeit im Mai 1815 im Charlottenburger Mausoleum aufstellen.

Der tempelartige Bau zeigt an seiner Giebelfront 4 dorische Säulen, die ursprünglich aus Sandstein gefertigt wurden. 1828 wurde der Portikus dann durch Säulen aus rotem Granit ersetzt. Der usprüngliche Portikus befindet sich seit 1829 als Luisen-Gedächtnishalle auf der Pfaueninsel bei Potsdam.
Nach dem Tode Friedrich Wilhelms III. im Jahre 1840 kam es 1841-1842 zu einem ersten Erweiterungsbau durch Ludwig Ferdinand Hesse (1795-1876) nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel. Dabei wurde das Mausoleum durch Querflügel, Apsis und neue Fassade vergrößert. Der Marmorsarkophag für Friedrich Wilhelm III. wurde ebenfalls von Christian Daniel Rauch geschaffen und neben dem Sarkophag der Königin Luise aufgestellt. Die Apsis erhielt 1849 ein Wandbild von Karl Gottfried Pfannschmidt
(1819-1887), auf dem Luise und Friedrich Wilhelm III. rechts und links vor dem thronenden Christus knien. 1888/1889 erfuhr das Mausoleum nach dem Tod des deutschen Kaiserpaares einen zweiten Erweiterungsbau durch den Architekten Albert Geyer (1846-1938). 1894 wurden die von Erdmann Encke (1843-1896) geschaffenen Marmorsarkophage von Kaiser Wihelm I. und Kaiserin Augusta im Hauptraum des Mausoleums aufgestellt.
Die 4 Sarkophage in der Gedächtnishalle des Mausoleums sind Kenotaphe, d.h. Grabmale in denen die Verstorbenen nicht tatsächlich bestattet sind. Die wirklichen Särge befinden sich in der Gruft unter dem Hauptraum. Zu Füßen von Königin Luise und König Friedrich Wilhelm III. wurde das Herz von König Friedrich Wilhelm IV. (auf dessen ausdrücklichen Wunsch) in den Boden eingelassen.
In der Gruft unter dem Vorraum befinden sich die Zinnsärge von Auguste Fürstin von Liegnitz, Friedrich Wilhelms III. zweite Ehefrau, und von Prinz Albrecht von Preußen, dem jüngsten Sohn des Königspaares.

















  


 
                                                                      

Im Mausoleum des Charlottenburger Schlossparks wurden bestattet:

Luise von Mecklenburg-Strelitz, Königin von Preußen (1776-1810),
Friedrich Wilhelm III. König von Preußen (1770-1840),
Wilhelm I. König von Preußen und Deutscher Kaiser (1797-1888),
Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, Königin von Preußen und Deutsche Kaiserin (1811-1890),
Friedrich Wilhelm IV. König von Preußen (1795-1861), Herzurne (Körper in der Friedenskirche Potsdam),
Auguste von Harrach Fürstin Liegnitz, zweite Ehefrau von Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1800-1873),
Albrecht Prinz von Preußen (1809-1872, jüngster Sohn von Königin Luise)


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