Rurikiden
Als Ruriks Nachfolger gilt der Rurikide Oleg der Weise, der die Herrschaft als Regent für Ruriks Sohn Igor innegehabt haben soll. Igor gilt als einer der ersten Kiewer Fürsten, bei dem man mit einiger Sicherheit davon ausgehen kann, dass er tatsächlich geherrscht hat und wohl keine Legendengestalt war.
Die skandinavischstämmigen, bis zum Ende des 10. Jahrhunderts weitgehend slawisierten Rurikiden hatten 862 das erste ostslawischen Großreich gegründet, ursprünglich mit dem Zentrum Nowgorod, nach der Eroberung Kiews im Jahre 882 mit der Verlagerung des Zentrum nach Kiew. Die Kiewer Rus war allerdings kein einheitlicher Staat, sondern bestand aus einer Vielzahl autonomer Teilfürstentümer, die von den Rurikiden regiert wurden. Aus iherer Reihe übernahm ein rurikidischer Fürst die Großfürstenwürde, die mit der Regierungsgewalt in Kiew verbunden war. Die führende Rolle Kiews wurde im Verlaufe der Zeit durch Machtkämpfe innerhalb der Fürsten zunehmend geschwächt, vor allem, weil es auf Grund der Erbfolgeregelung nach dem Senioratsprinzip zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen und zu verstärktenm Unabhängigkeitsstreben der Teilfürstentümer kam. Nach dem Tod des einflußreichen Großfürsten von Kiew, Wladimir Monomach, im Jahre 1125, kam es zum endgültigen Zerfall des Kiewer Großreiches. In der Mitte des 12. Jahrhunderts, als die südlichen Rus-Gebiete um Kiew systematisch von türkischen Nomaden angegriffen wurden, begann deren Bevölkerung zunehmend, nach Nordosten zu migrieren. In früher dünn besiedelten Waldgebieten, bekannt als Salesje (russisch Hinterwaldland) wuchsen zahlreiche Städte, darunter Kostroma, Dmitrow, Moskau, Jurjew-Polski, Uglitsch und Twer. Ihre Gründungen werden Juri Dolgoruki (Juri Langhand) zugerechnet. Die Zerstörung Kiews 1240 durch die Mongolen wird als endgültiges Ende der Kiewer Rus angesehen.
Unter Andrei Bogoljubski aus Wladimir-Susdal, dem Sohn von Juri Dolgoruki (1090-1157) wurde 1168 das Fürstentum
Wladimir-Susdal (Wladimirer Rus) gegründet. Großfürst Andrei Bogoljubski regierte diesen Nachfolgestaat der Kiewer Rus fortan von Wladimir aus. Mit der Zeit ging Wladimir-Susdal politisch in das Großfürstentum Moskau und danach in das Zarentum über. Grofürst Iwan III. (1440-1505) war der erste Großfürst von Moskau, der sich 1478 (noch ungekrönt) "Zar" nannte. Sein Enkel, Iwan der Schreckliche (1530-1584) war der erste gekrönte Zar von Rußland. Letzter Zar aus der Dynastie der Rurikiden war Fjodor I. (1557-1598), der Sohn Iwans des Schrecklichen.
Damit ging eine über 700-jährige Herrschaft der Rurikiden zu Ende.
Eine Reihe bedeutender russischer Adelsgeschlechter (u.a. Wolkonski, Dolgoruki, Obolenski) sind nachweislich rurikidischer Abstammung.
Angehörige des Adelshauses
- Agafia Swjatoslawowna von Kiew (Agathe von Wladimir-Wolhynsk)
- Alexander Newski (Alexander Jaroslawitsch Newski)
- Anastasia Jaroslawna von Kiew (Anastasia Jaroslawna Kijewskaja)
- Anna von Kiew ( Anna Jaroslawna)
- Daniil Alexandrowitsch von Moskau (Daniel der Heilige von Moskau)
- Dmitri Iwanowitsch Donskoi von Moskau (Dmitri Donskoi)
- Dobronega Maria Wladimirowna Kiewskaja
- Eudoxia Dmitrijewna Suzdalskaja
- Euphrosina Mstislawna von Kiew
- Ewdokia Isjaslawna Kiewskaja
- Ewpraksija Kijewskaja (Adelheid von Kiew, Praxedis von Kiew)
- Fjodor I. Iwanowitsch von Rußland
- Gryfino von Slawonien (Gryfina Halicka, Agrippina von Slawonien)
- Grzymislawa Ingvarevna von Luck (Grzymislawa lucka, Grimislawa von Kiew)
- Igor von Kiew
- Iwan I. Danilowitsch von Moskau (Iwan Kalita)
- Iwan II. Iwanowitsch von Moskau
- Iwan III. Wassiljewitsch Moskowskij (Iwan der III. der Große)
- Iwan IV. Wassiljewitsch von Rußland (Iwan der Schreckliche)
- Iwan Iwanowitsch Moskowskij
- Jaroslaw I. Wladimirowitsch von Kiew (Jaroslaw der Weise)
- Jaroslaw II. Wsewolodowitsch von Wladimir und Kiew
- Jelena Iwanowna Moskowskaja (Helena von Moskau)
- Juri Wladimirowitsch von Kiew (Juri Dolgoruki)
- Kunguta Rostislawna Kijewskaja (Kunigunde von Kiew, Kunigunde von Slawonien)
- Olga die Heilige (Olga von Kiew, Helena die Heilige)
- Perejaslawa von Galizien (Perejaslawa Danilowna Galickaja)
- Pribyslawa Jaroslawna Wladimirskaja (Pribyslawa von Kiew)
- Rostislaw Michailowitsch von Slawonien (Rostislaw von Nowgorod)
- Rurik (Rurik von Nowgorod)
- Sbislawa von Kiew
- Sophia von Minsk (Sophia von Kiew, Sophie von Nowgorod)
- Swenislawa von Kiew (Wenzlawa von Kiew)
- Swjatoslaw I. Igorewitsch (Swjatoslaw I. von Kiew)
- Wassili I. Dmitrijewitsch von Moskau
- Wassilij III. Iwanowitsch Moskowskij
- Wjatscheslawa Jaroslawna von Halytsch
- Wladimir I. Swjatoslawitsch von Kiew (Wladimir der Große, Wladimir der Heilige)
- Wladimir II. Wsewolodowitsch von Kiew (Wladimir Wsewolodowitsch Monomach)
- Wsewolod I. Jaroslawitsch von Kiew (der Gerechte)
- Wsewolod III. Jurjewitsch von Wladimir (genannt das große Nest)
- Wyszeslawa Swiatoslawowna