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Nikolaus von Luckner (Johann Nikolaus von Luckner, Nicolas Luckner), Graf

Elterngenerationen: Kindgenerationen:

Nikolaus von Luckner (Johann Nikolaus von Luckner, Nicolas Luckner), Graf

Freiherr von Luckner (1778), Graf von Luckner (1784), Erbherr auf den holsteinischen Gütern Blumendorf und Schulenburg, Herr auf Gut Depenau (1783), Hannoverscher Generalleutnant, Marschall von Frankreich
Adelsgeschlecht:
Stammdaten

12.01.1722

04.01.1794

Cham (Oberpfalz)

Paris

persönliche Angaben

Vollständiger Name: Johann Nikolaus Luckner; Am 22.04.1778 dänisches Naturalisations- und Adelspatent mit dänischem Freiherrenstand als Freiherr von Luckner; 1784 in den dänischen erblichen Grafenstand erhoben. 

Vater: Samuel Luckner (1683-30.06.1730), Hopfenhänler, Bierbrauer, Gastwirt, Ratsherr und Stadtkämmerer in Cham; Sohn des Johann Jakob Luckner (1650-1707), Ratsherr, Stadtkämmerer, Hopfenhändler, und der Anna Elisabeth verw. Pröller
Mutter: Maria Franziska Billich (13.03.1690-12.02.1736); der Ehe entsprossen 8 Kinder

Eheschließung 1748 auf Gut Venlo (Niederlande):
Johanna Cornelia Cuijpers (1725-18.06.1789):
4 Kinder (2 Söhne, 2 Töchter):
Nikolaus Godefridus Graf von Luckner (30.11.1750, Venlo-27.03.1824, Plön), Kg.-Dän. Geh. Konferenzrat, Amtmann, Erbherr auf Blumendorf und Schulenburg, verh. mit Adamine Gottlobine Gräfin von Wedell-Wedellsborg; 10 Kinder;
Johanna Katharina Gräfin von Luckner (17.04.1753-25.04.1810), verh. mit Joseph Freiherr von Maltzan (1735-1805; 7 Kinder;
Sophie Agnes Gräfin von Luckner (Sophia Agnesa Gräfin Luckner; 11.10.1759, Stade-19.03.1847, Hamburg-Altona), verh. mit Friedrich Ludwig Graf von Moltke (1745-1824);
Ferdinand Graf von Luckner (27.10.1762, Bad Oldesloe-24.09.1815, Lübeck), verh. mit Hedwig Sophie von Brömbsen (* um 1779 ?), 3 eheliche KinderKgl.-Dän. Gesandter, Erbherr auf Depenau, Löhndorf und Tüschenbeck;

hingerichtet

Anonymes Massengrab auf dem Friedhof de la Madeleine in Paris, später wurden die namenlosen sterblichen Überreste vieler hingerichteter Opfer der revolution in die Katakomben von Paris überführt.

Eltern

Ehen
PartnerEhe amOrt
Johanna Cornelia Cuijpers1748Venlo, Niederlande
Kinder
Geschwister

keine erfasst

Erziehung im Jesuitenkolleg Passau.
Trat 1737 als Kadett in das Infanterieregiment Morawitzky ein. Mit diesem nahm er 1737-39 am Türkenkrieg, später, zu Beginn des Erbfolgekrieges, als Fähnrich auch an Kriegshandlungen in Böhmen teil. 1744 soll er für kurze Zeit im Freikorps des Michael Gschray gedient haben. 1745 wechselte er zum Husarenregiment Frangipani über, bei dem er es zum Rittmeister und zum Obristwachtmeister (1748) brachte. Da das Regiment noch im Herbst 1745 von Max III. Josef in den Sold der Generalstaaten übergeben worden war, ging mit demselben in die Niederlande, wo er aller Wahrscheinlichkeit nach auch dann noch blieb, als die Kompanien infolge des Aachener Friedensschlusses abgedankt wurden und er seinen Abschied nahm. Die Beziehungen, die ihm während seiner Zeit in Flandern der Herzog von Cumberland, der Bruder der Statthalterin der Niederlande, zu Georg II. von England vermittelt hatte, führten 1757 dazu, daß Nikolaus Luckner zu Beginn des Siebenjährigen Krieges in Dienste Hannovers trat und mit der Aufstellung eines Husarenkorps betraut wurde. Persönliche Tapferkeit, taktisches Geschick und Glück bei seinen wagemutigen, stets schnell und überraschend ausgeführten Überfällen auf die Franzosen – so bei Warenholz, Krefeld, Holzhausen, Lippstadt und Minden – ließen ihn bald zu einem Meister der kleinen Kriegführung werden und bewirkten, daß ihm auch größere Abteilungen, aus allen Waffengattungen zusammengesetzt, unterstellt wurden. Bei Kriegsende hatte es bis zum Generalleutnant gebracht. Im Hannoverschen und weit darüber hinaus wurde er als Volksheld gefeiert. Ende 1762 wurden die Freikorps aufgelöst. ließ sich nun von Frankreich gegen ein Jahresgehalt von 30 000 Livres werben. Während der folgenden Friedensjahre lebte er in Holstein auf seinen Gütern Blumendorf und Schulenburg, die er 1761 1763 erstanden hatte. 1778 wurde er als Baron in die Ritterschaft aufgenommen, 1784 in den Grafenstand erhoben, am 28.12.1791 zum Marschall von Frankreich ernannt. Im Krieg Frankreichs gegen Österreich erhielt den Oberbefehl über die Nordarmee, die er zunächst erfolgreich führte. Rouget d'Isle widmete ihm 1792 das Marschlied der Rheinarmee, den „Chant de guerre pour l'armée du Rhin“, später „Marseillaise“ genannt. Als Luckner nach der Eroberung von Menin und Courtray die sich ihm bietenden militärischen Möglichkeiten ungenutzt ließ, wurde er zur Zentralarmee nach Metz, später, ohne eigenes Kommando, nach Châlons versetzt, wo er die Aufsicht über eine sich sammelnde Armee führen sollte. Am 19.1.1793 erhielt er den Abschied. Vermutlich um seine ausstehenden Bezüge einzutreiben, begab er sich im Spätherbst 1793 von Straßburg aus nach Paris, wurde dort (oder in Metz) verhaftet, vom Revolutionstribunal verurteilt und 1794 guillotiniert. 1795 erklärte der Nationalkonvent das Todesurteil für ungerecht und veranlaßte eine Rückerstattung des beschlagnahmten Vermögens (einschließlich Marschallstab und Bestallungsurkunde) an Luckners ältesten Sohn Nikolaus.


Zitiert aus:Müller-Luckner, Elisabeth, „Luckner, Nikolaus Graf von“, in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 282 [Onlinefassung];  URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118780689.html

Weitere Quelle: Aus der Familiengeschichte der Grafen von Bruckner. Werner Fritzsche. Dresden, April 2010

 


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