Fränkische Babenberger (Ältere Babenberger, Popponen)
Bedeutendes, zum karolingischen Reichsadel zählendes, fränkisches Adelsgeschlecht, das im 9. und 10. Jahrhundert Grafen in Ost-Franken (besonders im Grabfeldgau), wohl auch Bischöfe von Würzburg und zeitweilig Markgrafen der Sorbenmark stellte. Namengebend wurde die Burg Babenberg erstmals Mitte des 11. Jahrhunderts bei Hermann von Reichenau erwähnt. deshalb spricht man Nach dem Leitnamen des Geschlechts ("Poppo") spricht man häufig auch von den "POPPONEN". Poppo II. ist 880-892 als Sorben-Markgraf bezeugt, sein Bruder Heinrich (+ 886) zeichnete sich als Heerführer Ludwigs des Jüngeren und KARLS III., besonders gegen die Normannen, aus. In der sogenannten Babenberger Fehde zwischen Konradinern und Babenbergern (897-906) unterlagen Heinrichs Söhne, Adalbert, Adalhard und Heinrich, den schon von König ARNULF unterstützten KONRADINERN beim Kampf um die Vorherrschaft in Franken. Die Söhne Poppos II., Adalbert und Poppo III., waren in die Auseinandersetzung offenbar nicht verwickelt; Poppo herrschte bis Mitte des 10. Jahrhunderts im Volk-, Grab- und Tullifeld. Poppo III. (gest. um 945) gilt als Stammvater der Henneberger.
Umstritten war und ist die Versippung der BABENBERGER mit älteren und jüngeren Geschlechtern. Zu ihren Aszendenten zählten vielleicht die RUPERTINER (ROBERTINER); die Verwandtschaft mit den LIUDOLFINGERN und den HENNEBERGERN (ab 1037) wird jetzt allgemein angenommen. Die Filiation der österreichischen BABENBERGER (jüngere) von den älteren BABENBERGERN, die Otto von Freising überliefert, und das genealogische Verhältnis zu den Grafen von Schweinfurt konnte dagegen noch nicht eindeutig geklärt werden. Von der Wissenschaft wird eine direkte Herleitung der jüngeren (österreichischen) Babenberger von den älteren (fränkischen) Babenbergern im Mannesstamm heute nicht weiter verfolgt. Gleichwohl sind aber mütterliche Vorfahren aus dem Haus der älteren Babenberger in der Herkunft der jüngeren Babenberger durchaus denkbar.