Haus Wevelinghoven (Herren von Wevelinghoven)
Herren von Wevelinghoven: Bedeutendes rheinisches Adelsgeschlecht, dessen Ursprünge bis in die Zeit der karolingischen Kaiser zurückgehen. Ein Ahnherr der Familie soll sich bereits um das Jahr 809 im Münsterland während des Aufbaus des Bistums Münster unter dem Bischof Richard durch große Umsicht und hohe Tapferkeit ausgezeichnet haben. Christian I. von Wevelinghoven, genannt der Tapfere, stiftete um 1145 die alte Prämonstratenserabtei Langwaden, die sich in unmittelbarer Nähe seines Stammsitzes befand. Überliefert ist Christians Teilnahme an den Kreuzzügen unter Papst Eugen III. und an den Kämpfen gegen die Sarazenen unter
König Konrad III..
Berühmtestes Mitglied des Hauses derer von Wevelinghoven ist der spätmittelalterliche münsterische Bischof Florenz von Wevelinghofen (1364–1379). Er wurde als jüngster Sohn seines Vaters Friedrich I. von Wevelinghoven (+ nach 1340) geboren. Neben vielen militärischen und wirtschaftlichen Erfolgen für die Bistümer Utrecht und Münster zeichnete sich seine Amtszeit vor allem durch die Wirren um Papst Urban VI. und den Gegenpapst Klemens VII. aus.
In Wevelinghoven starb das Geschlecht der Herren von Wevelinghoven schon im Jahre 1452 (1446 ?) mit dem Tod von Wilhelm II. von Wevelinghoven aus. Er hatte zuvor um das Jahr 1418 die Alfterer Erbtochter Ricarda geheiratet und so den Besitz von Schloss und Herrlichkeit Alfter samt dem Kölner Erbmarschallamt erlangt. Seine Tochter Irmgard von Wevelinghoven ehelichte 1433 den Grafen Johann VI. von Salm-Reifferscheid und Dyck. An diesen gingen 1461 die Herrschaft Alfter sowie das Erbmarschallamt. Der Titel Herr von Wevelinghoven und das Lehnsrecht gelangten durch die Heirat der älteren Tochter Anna nach Wilhelms Tod an die Herren von Gemen und 1492 mit deren Aussterben schließlich an die Grafen von Steinfurt. Die Grafen von Bentheim führen nach der Übernahme des Titels der Herren von Wevelinghoven im Jahre 1582 diesen bis heute.