Herren, Freiherren und Grafen von Barfus (Barfuß)
Barfuss: Altmärkischer Uradel, der mit Henricus Barfot 1251 in der Gegend von Stendal urkundlich zuerst erscheint und mit Hildebrand Barfut, 1253, Ritter und Vogt zu Lebus, die Stammreihe beginnt. Die Familie von Barfuss, die in den Urkunden unter den Namensbezeichnungen Barfus, Barvot, Barfoth, Barffte und Barfuß vorkommt, gehört zu den ältesten, begütertsten und ausgebreitetsten kurmärkischen Uradelsgeschlechtern. Zur Zeit Albrechts des Bären wanderten die von Barfuss in die Altmark ein, von wo sie sich später in den Marken, in Pommern und Mecklenburg, später auch in der Pfalz, Schlesien und Preussen ausbreiteten. Eine von Zedlitz-Neukirch vermutete ursprüngliche Abstammung der Familie aus dem rheinländisch-kölnischen Raum ist unerwiesen.
Von historich herausragender Bedeutung ist Johann (Hans) Albrecht von Barfuss (1635-1704), kurbrandenburgischer Generalleutnant und späterer königlich-preußischer Generalfeldmarschall, Wirklicher Geheimer Rat und Oberkriegspräsident, der von Kaiser Leopold I. in den Reichsgrafenstand erhoben wurde, was von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg im geichen Jahr anerkannt wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde am 10.09.1699 der Bruder des Generalfeldmarschalls, Ernst Wilhelm (Ernst Christian ?) von Barfuss (gest. 03.03.1714), Herr auf Guhrau und Schützendorf in Schlesien, in den Reichsfreiherrenstand erhoben.
Die reichsgräfliche Linie erlosch mit dem dritten Sohn des Generalfeldmarschalls, Ludwig Graf von Barfuss (1700-1741) im Jahre 1741, während die reichsfreiherrliche Linie mit dem Tode Ernst WIlhelms von Barfus bereits 1714 erlosch.
Güterbesitz:
Provinz Brandenburg (Hauptbesitz hier in den beiden Barnimschen Kreisen): Alt-Döbern (Calau) 1794; Alt-Wrietzen (Ober-Barnim); Arendsee (Nieder-Barnim), Batzlow (Ober-Barnim) 1375-1809; Blankenburg (N.-B.) 1700, Blankenfelde (N.-B.) 1496; Bliesdorf (O.-B.) 1375-1809; Börnike (N.-B.) 1690); Brusendorf (Teltow), Buchholz (N.-B.) 1663; Frankenfelde (O.-B.) 1375-1600; Grunow (O.-B.) 1451; Heinrichsdorf (O.-B.) 1750; Hertzhorn (O.-B.) 1730; Kossenblatt (Beeskow) 1700; Kunersdorf (O.-B.) 1375-1748; Künkendorf (Angermünde) 1450-1800; Malchow (N.-B.) 1375-1666; Möglin (O.-B.) 1450-1750); Nieder-Schönhausen (N.-B.) 1480-1580;, Reichenberg (O.-B.) 1375-1800; Reichenow (O.-B.) 1550-1801; Wustrow (Königsberg i.d.Neumark) 1644
Provinz Pommern: Buddendorf (Naugard) 1749; Fiddichow (Greifenhagen) 1721-1725; Güstow (Randow) 1331; Selchow (Greifenhagen) 1735; Stolzenburg (Randow) 1612;
Schlesien: Guhrau 1714; Schadendorf (Rothenburg) 1854; Schützendorff (Grottkau) 1711
Preussen: Quittainen (Pr. Holland) 1741
Die Erwerbung der am Rhein gelegenen Ruine Falkenburg war Veranlassung der neueren Bezeichnung "Barfus-Falkenburg".