Herren, Freiherren und Grafen von Czettritz und Neuhaus
Czettritz und Neuhaus: Evangelisch. - Schlesischer Uradel, der 1243 mit Merboto de Czetaros in Vriburg (Freiburg), Schlesien, zuerst urkundlich erscheint. Die fortlaufende Stammreihe des Adelsgeschlechts beginnt 1368 mit Hermann von Czettritz, Herr auf Veste Konradswalde, später Herrschaft Schwarzwaldau, Burggraf von Nimptsch und Hofmeister der Herzogin Agnes von Liegnitz.
Häuser und Standeserhebungen:
A. Haus Schwarzwaldau: Böhmischer Freiherrenstand mit dem Titel „Wohlgeboren“ d. d. Wien 3. Aug. 1725 (vom Kaiser Karl VI.) für Abraham von Czettritz und Neuhaus (1662-1734), Obersteuereinehmer der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer, Herr auf Schwarzwaldau, Konradswaldau, Gabel, Vogelgesang.
Wappen.: Geviert; 1 und 4 von Silber und Rot gespalten, darin ein vorwärts gekehrter Büffelkopf in gewechselten Farben; 3 und 4 in Silber ein mit der Spitze schräglinks aufwärts gestelltes blankes Schwert mit goldenem Griff. Freiherrenkrone und 2 gekrönte Helme mit rot-silbernen Decken. Auf dem rechten 2 aufwärts geschrägte Schwerter mit goldenen Griffen, das rechte blank, das linke in roter Scheide; auf dem linken Helm 2 von Silber und Rot geteilte Büffelhörner.
Preußischer Grafenstand am 15.10.1786 für Karl Abraham Oswald von Czettritz und Neuhaus auf Schwarzwaldau (10.06.1738-19.07.1789) und Heinrich Siegmund Czettritz von Neuhaus auf Berghof (14.12.1749-22.11.1787), beide Enkelsöhne des o.g. Freiherren Abraham von Czettritz und Neuhaus. Die gräfliche Linie erlosch aber bereits mit dem Tode der beiden oben ewähnten Grafen und lebte lediglich mit den Töchtern des Grafen Heinrich Siegmund Czettritz von Neuhaus auf Berghof fort.
B. Haus Seitendorf und Kolbnitz: Preußischer Freiherrenstand (vererbend auf denjenigen Sohn, welchem Kolbnitz zufällt, dann) nach dem Rechte der Erstgeburt aus je adeliger Ehe, geknüpft an den Besitz von Kolbnitz, d. d. Berlin 15. Okt. 1840 (Diplom d. d. Berlin 8. März 1845) für Karl von Czettritz (14.12.1795-12.01.1848), Landrat des Kreises Jauer, Herr auf Kolbnitz, Seitendorf, Konradsdorf und Sabitz.
Wappen: In von Rot und Silber gespaltenem Schild ein vorwärts gekehrter Büffelkopf gewechselter Farbe. Freiherrenkrone. Auf dem gekrönten Helme mit rot-silberner Decke 2 aufwärts geschrägte Schwerter mit goldenen Griffen, das rechte blank, das linke in roter Scheide.
Quellen:
1. Gotha. Genealog. Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, 60. Jg. 1910. S. 134 & 135
2. Jahrbuch des Deutschen Adels. Erster Band. Berlin 1896. S.436-446