Die Herren von Mülheim
Mülheim (auch Mühlheim): Ausgestorbenes preußisches (ostpreußisches) Adelsgeschlecht.
Der in Köln gebürtige Johann (Hans) von Mülheim ließ sich als Handelsherr in Königsperg (Ostpreußen) und später in Danzig nieder, wo er 1588 starb. Zuvor war er (1569) von Kaiser Sigismund III. renobilitiert worden. Gleichzeitig verlieh ihm der Kaiser das Indigenat in Polen und den inkorporierten Landen. Seine Nachkommen erwarben stattlichen Grundbesitz in der Povinz Preußen, blieben aber teilweise noch in Königsberg i. Pr. wohnen. Die Hauptgüter der Familie in Ostpreußen waren Capustigall und Wundlacken. Mitte des 18. Jahrhunderts verschwand die Familie aus Ostpreußen und ließ sich sich in der Neumark nieder, wo ihr noch vor 1854 die Güter Guden und Mohrin im Kreis Königsberg (Neumark) gehörten.
Der Enkel des o. Johann von Mülheim, der kurbrandenburgische preussische Rat Friedrich von Mülheim auf Capustigall, Glommen, Gr. Schwansfeld etc., Pfandherr der Ämter Georgenburg und Salau, erhielt am 24.11.1647 ein Renobilitierungsdiplom.
Quelle: Der abgestorbene Adel der Provinz Preußen. Bearbeitet von G.A. Mülverstedt, kgl. preuss. Archivrat und Staatsarchivar, illustriert von A.M. Hildebrandt. In: J. Siebmacher's Großes Wappenbuch. Sechster Band. Vierte Abteilung. Abgestorbene Preussische Adels-Geschlechter. Nürnberg, Bauer und Raspe 1874.