Brunonen
Brunonen: Sächsisches Adelsgeschlecht des 10. bis 11. Jahrhunderts, das Besitz in Ostfalen (östlicher Teil des alten Sachsens zwischen den Flüssen Leine, Elbe, Saale und Unstrut) mit dem Stammsitz Braunschweig und in Friesland hatte sowie von 1067-1089 mit der Markgrafschaft Meißen belehnt war.
Seit den Tagen des Liudolfingers Otto I. (912-973) ist das Geschlecht der Brunonen in Braunschweig bezeugt (942 mit einem Grafen Liudolf) und zählte seit der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts zu den mächtigsten Familien Ostfalens.
Die Herkunft des Adelsgeschlechts ist unsicher. Der Name "Brunonen" leitet sich von dem vermeintlichen Stammvater Brun(o) von Sachsen (gestorben 880) aus der Familie der Liudolfinger ab. Gesicherte genealogische Zusammenhänge zwischen den Brunonen und den Liudolfingern bestehen nicht. Auf Grund der Leitnamen des Geschlechtes (Bruno, Liudolf) lassen sich aber zumindest lockere Zusammenhänge vermuten.
Bruno von Braunschweig (gestorben 1016 ?) gilt als der Gründer von Braunschweig. Die erste Nennung des Namens Braunschweig verdanken wir allerdings einer Halberstädter Bischofsurkunde aus dem Jahre 1031, in der über die Weihe des Vorgängerbaus der Magnikirche berichtet wird.
Die Brunonen starben mit Ekbert II. von Meißen 1090 im Mannesstamm aus. Sein umfangreiches brunonisches Erbe ging an seine Schwester Gertrud von Braunschweig, die in zweiter Ehe mit Heinrich dem Fetten von Northeim verheiratet war. Ihre gemeinsame Tochter Richenza (+ 1141) heiratete Lothar von Süpplingenburg, Herzog von Sachsen und späterer Kaiser. Über deren Tochter Gertrud von Sachsen (+1143), die mit dem welfischen Herzog Heinrich dem Stolzen von Sachsen und Bayern verheiratet war, gelangte der braunschweigische Besitz für Jahrhunderte an die Welfen.