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Grafen von Northeim (Gräfliches Haus Northeim)

Bei den Grafen von Northeim handelt es sich um ein nach ihrem Stammsitz Northeim benanntes bedeutendes sächsisches Adelsgeschlecht des 10. bis 12. Jahrhunderts. Die Grafen von Northeim hatten ihren Hauptbesitz an der oberen Leine, an der Werra, an der Weser und an deren linken Nebenflüssen, der Diemel und Nethe. Daneben hatten sie größeren Besitz am linken Ufer der Unterelbe. Ihnen gehörten die Hausklöster Northeim, Bursfelde, Amelungsborn und Oldisleben sowie die Vogteirechte über die Reichsstifte Corvey, gandersheim und Helmarshausen.
982 ist Siegfried I. (wahrscheinlich 1004 gestorben) als Graf in Medenheim und Northeim bezeugt.
Die Northeimer Siegfried I., dessen Söhne Siegfried II. und Benno sowie Heinrich und Udo von Katlenburg ermordeten in der Nacht vom 30. April 1002 den Meißener Grafen und Thronprätendenten Ekkehard I.  im Kloster Pöhlde. Da Siegfried II. (+ um 1025) unmittelbar an der Tat beteiligt war, gingen die Grafenrechte auf seinen Bruder Benno von Northeim (Bernhard; gest. um 1040; 1047; 1049 ?) über, der seinen Einflussbereich bis nach Hessen ausdehnen konnte.
Bedeutendster Angehöriger des Northeimer Grafengeschlechts war Bennos einziger Sohn
Otto von Northeim (gest.1083), der zeitweilig Herzog von Bayern (1061-1070) war und zum Haupt der sächsischen Opposition gegen Heinrich IV. wurde. Unter den 3 Söhnen Ottos, Heinrich dem Fetten, Siegfried III. von Boyneburg und Kuno von Beichlingen setzte die Zersplitterung der northeimischen Besitzungen ein, doch konnten sie die Stellung ihres Vaters weitgehend bewahren und teilweise sogar noch erweitern.
So war Heinrich der Fette mit Gertrud, der letzten Brunonin verheiratet. Sein reiches Erbe fiel durch die Ehe seiner Tochter Richenza mit Lothar von Supplinburg zunächst an diesen und über ihre Tochter Gertrud, die den Welfen Heinrich den Stolzen heiratete an die Welfen. Mit Siegfried IV. von Boyneburg, dem Sohn Sigfrieds III., erlosch das Northeimer Grafengeschlecht 1144 im Mannesstamm. Das Erbe Siegfrieds ging zunächst durch Kauf an Graf Hermann II. von Winzenburg (+ 1152). Nach dessen Tod fiel seine Hinterlassenschaft an Heinrich den Löwen, der als Enkel der Richenza bereits über einen großen Teil der Northeimer Güter und Grafenrechte verfügte. (Nach: Grafen von Northeim, in Deutsche Biographie).

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