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14.10.2015
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Rantzau (Ranzow)

Rantzau (auch Ranzow): In Schleswig-Holstein beheimatetes, bedeutendes Niederadelsgeschlecht mit dem Stammhaus (Schloss Rantzau) bei Plön, das erstmals 1226 mit dem Ritter Johann Ranzow  urkundliche Erwähnung findet. Das holsteinische Adelsgeschlecht derer von Rantzau war in mehreren Linien im deutschen, dänischen und niederländischen Raum verbreitet.
Johann Ranzow, der Stammvater der verschiedenen Rantzauer Linien, stand in Diensten Adolf IV. von Schauenburg und Holstein und wurde 1235 in den Ritterstand erhoben. Die Rantzaus gehörten im Mittelalter zu den reichsten und mächtigsten uradeligen Familien der Schleswig-Holsteinischen Ritterschaft.
Im 16. Jahrhundert erlangte die Adelsfamlilie Rantzau in Holstein und Schleswig politisch, wirtschaftlich und kulturell einen besonderen Einfluss, so dass das 16. Jahrhundert hinsichtlich der schleswig-holsteinschen Landesgeschichte als "Rantzau'sches Zeitalter" bezeichnet wurde. Die in dieser Zeit bedeutendsten Rantzaus waren der Feldherr Johann Rantzau (1492-1565) und sein Sohn Heinrich Rantzau (1526-1598),  Statthalter im königlichen Anteil Schleswig-Holsteins. 1650 wurde die Familie mit Christian Rantzau (1614-1663), einem Enkel Heinrichs Rantzau, von Kaiser
Ferdinand III. in den Reichsgrafenstand erhoben. Die so entstandenen Freie Reichsgrafschaft Rantzau, vorheriges Amt Barmstedt,  unterstand unmittelbar dem Reich und bestand von 1650-1726. Die Reichsgrafschaft wurde 1726 auf Grund eines Erbvertrages von 1669 von der dänischen Krone eingezogen, nachdem Wilhelm Adolf Rantzau (1688-1734), der 4. Reichsgraf Rantzau, seinen älteren kinderlosen Bruder Reichsgraf  Christian Detlef Rantzau (+1721) hatte ermorden lassen und von 1726 bis an sein Lebensende  in der Festung Akershus bei Oslo inhaftiert war. 1734 gelangte Rantzau dann endgültig an Dänemark. Die Allodialgüter (die Herrschaft Breitenburg) kamen 1726 an Catharina Hedwig Rantzau, die Schwester des letzten Reichsgrafen. Sie vererbte später die Herrschaft Breitenburg auf eine andere Linie des Hauses Rantzau. Frantz Rantzau (1555-1612) ist der Stammvater der bis heute existierenden, ab 1671 (mit Otto Rantzau) dänisch-lehnsgräflichen Linie (Rosenvold-Linie) des Hauses Rantzau.

Dänische Grafen von Rantzau (Rosenvoldlinie):
  1. Otto Graf Rantzau (1632-1719), Graf 1671-1719
  2. Frederik Graf Rantzau (1677-1726), Graf 1719-1726
  3. Christian Graf Rantzau (1684-1771), Graf 1726-1771
  4. Christian Frederik Graf Rantzau (1763-1782), Graf  1771-1782
  5. Carl Adolph Graf Rantzau (1742-1814), Graf  1782-1814
  6. Frederik Sifred Graf Rantzau (1744-1822), Graf 1814-1822
  7. Christian Jens Graf Rantzau (1777-1828), Graf 1822-1828
  8. Frederik Sigfred Graf Rantzau (1809-1846), Graf 1828-1846
  9. August Frederik Graf Rantzau (1840-1904), Graf 1846-1904)
10. Cai Graf Rantzau (1870-1906), Graf 1904-1906
11. Carl Frederik Graf Rantzau (1846-1925), Graf 1906-1925
12. Jens Christian Graf Rantzau (1873-1946), Graf 1925-1943
13. Daniel Graf Rantzau (1903-1982), Graf 1943-1967
14. Carl Iver Graf Rantzau (*1940), Graf 1967-2009
15. Carl Johan Ulrik Graf Rantzau (*1986), Graf seit 2009
 
Lit.:
Historisches Lexikon der Deutschen Länder. Gerhard Köbler. C.H.Beck-Verlag.
Stammbaum der Familie Rantzau: http://www.rantzau-online.de/stammbaum/stammbaum/stammbaumuebersicht.pdf
Stammbaum Dänische Linie und Reichsgrafenlinie: http://www.rantzau-online.de/stammbaum/stammbaum/Linie1und2.pdf

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