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Familie der Grafen und Fürsten zu Lynar

Lynar (Linar): Preußische Grafenfamilie mit italienischen Wurzeln, die ihren Namen von der unmittelbaren Grafschaft und dem festen Schloss Linari am Nordrand der Toskana in der Nähe von Faenza ableitet. Nachdem die Florentiner das Schloß Linari 1360 zerstört hatten, floh der aus der alten, seit 1168 in Italien blühenden gräflichen Familie stammende Graf Giovanni di Linari aus seiner Grafschaft. Seine Nachkommen entsagten während der republikanischen Unruhen der gräflichen Würde und ihrem Geschlechtsnamen und nahmen den Namen Guerrini an, allerdings unter Beibehaltung des Lynarischen Wappens.
Erst Rocco Guerrini Conte di Linari (Rochus Quirinus zu Lynar, 1525-1596) führte Namen und Titel des Geschlechts wieder, ging 1540 als Kammerherr, später Offizier und Generalkommissar über alle französischen Festungen zunächst nach Frankreich, trat 1560 der protestantischen Konfession bei, ging 1569 als Oberartilleriemeister und Befehlshaber sämtlicher Festungen in kurfürstlich-sächsische Dienste und 1578 in die Dienste des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg, wo er zum kurbrandenburgischen Geheimrat, General und obersten Artillerie-, Munitions-, Zeug- und Baumeister ernannt wurde, der unter anderem den Bau der Festung Spandau leitete. Schon seit 1571 hatte Rochus zu Lynar wieder den Grafentitel benutzt.
Rochus Graf zu Lynar (1525-1596) ist der Stammvater
der in der Niederlausitz in Lübbenau ansässigen Adelsfamilie Lynar, die sich 1781 mit Christian Ernst Graf zu Lynar (1742-1784) in eine ältere gräfliche Linie (Lynar-Lübbenau) und mit Moritz Ludwig Ernst von Lynar (gest. 15.08.1807) eine jüngere gräfliche (in Primogenitur fürstliche) Linie (Lynar-Drehna) telte. Die jüngere Linie erwarb 1793 die Standesherrschaft Drehna (Fürstlich Drehna in der Niederlausitz) und 1805 die böhmische Herrschaft Brandeis und wurde 1806 für den jeweiligen erstgeborenen Sohn in den österreichischen Fürstenstand erhoben.

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