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Edelherren, Herren, Reichsfreiherren und Reichsgrafen von Velen

Velen (Vehlen): Altes westfälisches Adelsgeschlecht, das urkundlich 1221 mit Hermann "de Velen" erscheint. Stammsitz der damaligen Edelherren von Velen ist die 1245 erstmals erwähnte Burg Velen im Bistum Münster.
Die ursprünglich edelfreien "miles nobiles de Velen", die Vorfahren der Familie von Velen zu Velen, verloren 1372 in der Auseinandersetzung zwischen Hermann IV. von Velen und dem Bischof von Münster, Florenz von Wevelinghoven, um die Landeshoheit ihre Reichsunmittelbarkeit und waren gezwungen, 1379 ihr Territorium als ein münstersches Lehen, ausgestattet mit einer Freiheit, und ihre etwa 55 km westlich von Münster gelegene Burg Velen im späteren Amt Ahaus als offenes Haus (Offenhaus) aus dessen Hand anzunehmen. In den folgenden Jahrzehnten gelang es den münsterschen Bischöfen, die Familie von Velen durch die Vergabe von Burgmannsstellen (Dülmen, später in Meppen) in den Landesdienst zu integrieren. Eine weitere Anbindung ergab sich durch die günstige familiäre Vermögenssituation, denn sie erlaubte es Hermann von Velen, dem Landesherren in der Ausbauphase des Territoriums nach 1541 großzügige Kredite zu gewähren, die v. a. durch Verpfändung von Einkünften oder Ämtern abgesichert wurden: 1542 erhielt er das Drostenamt im Emsland, und 1548 versprach der Bischof, von Velen nicht eher seines Amts zu entsetzen, bis er die Darlehen zurückerstattet hätte. Daraus entwickelte sich quasi die Erblichkeit des Amts bis zum Ende des Alten Reichs. Im Jahre 1555 erhielt er zudem das Amt Rheine-Bevergern, schon 1560 wurde er bischöflicher Rat und Hofmarschall, später noch Direktor des münsterschen Defensions- und Kriegswesens sowie Musterherr, und schließlich 1574 Statthalter, was eine ständige Anwesenheit in der Stadt Münster erforderlich machte. Zusammen mit seinem Bruder Alexander von Velen zu Raesfeld besetzten sie zeitweise insgesamt fünf Drostenstellen. Daneben engagierte sich die Familie bis 1735 in der Ausbeutung von Salzwerken.
Auf Grund der von seiner Mutter Margareta, geborene von Raesfeld, herrührenden Erbansprüchen gelang es Hermann IX. von Velen (1516-1594/95), Haus Raesfeld (Herrschaft und Schloss Raesfeld in Westfalen) zu erwerben und damit die Voraussetzungen für die Begründung einer zweiten Linie der Familie von Velen zu schaffen. Während sein ältester Sohn (Hermann X.) bei der Erbteilung Velen erhielt und damit die Linie der von Velen zu Velen fortführte, erhielt sein jüngerer Sohn, Alexander I.,  die Herrschaft Raesberg und gründete als Sekundogenutur die später reichsgräfliche Linie der von Velen zu Raesberg.
Die Linie Velen zu Velen erlosch 1767 mit dem Tod des Reichsfreiherren Hermann Anton Bernhard von Velen zu Velen (1698-1767) im Mannesstamm. Das Gesamterbe der von Hermann Anton Bernhard von Velen zuvor zu einem Familienfideikommiss vereinigten Familiengüter fiel an seine Tochter Anna Theresia Reichsfreiin von Velen (1735-1775), die  1756 den Reichsfreiherren Clemens Augus von Landsberg zu Erwitte (1735-1785) heiratete. Diese Eheschließung führte zur Gründung eines Familienzusammenschlusses von Landsberg-Velen. Mit der Bildung des Velenschen Fideikommisses war nach dem Willen des Hermann Anton Bernhard von Velen die Bedingung verbunden, daß seine Nachfolger und Erben Namen und Wappen des Geschlechts von Velen zu führen haben. Seit 1792 trug das freiherrliche Geschlecht der von Landsberg offiziell den Namenszusatz "Velen", was sich auch in der Wappenvereinigung niederschlug.
Die reichsgräfliche Linie Velen zu Raesfeld erlosch am 06.11.1733 mit dem Tod des Reichsgrafen Alexander III. von Velen und Megen zu Raesfeld (1683-1733) im Mannesstamm.


Standeserhebungen:
1628 Erhebung in den Reichsfreiherrenstand für Alexander I. von Velen zu Raesfeld (1556-1630):
Am 14.02.1661 Erhebung in den Reichsfreiherrenstand für die Linie Velen zu Velen.
Am 11.10.1641 Reichsgrafendiplom für Alexander II. von Velen zu Raesfeld  durch Kaiser Ferdinand III. 


Zitiert aus:
1) http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/urkunden_datenbank/suche/vollansicht_archiv.php?id=119

2) http://wiki-de.genealogy.net/Haus_Velen#
3) http://www.zlb.de/digitalesammlungen/SammlungDuncker/04/226%20Velen.pdf
4) Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Ernst Heinrich Kneschke. 9. Band. Leipzig 1870. S. 364-365

 

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