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Grafengeschlecht Montfort

Montfort: Schwäbisches Adelsgeschlecht des (späten) 12. bis 18. Jahrhunderts, das genealogisch auf die von den Grafen von Nagold abstammenden Pfalzgrafen von Tübingen zurückgeht und dessen Kernbesitz sich vom nordöstlichen Bodenseeraum über Bregenz bis ins (heute schweizerische) Sarganserland erstreckte. Die Grafenfamilie Montfort herrschte von 1182 bis 1779 in verschiedenen Familienzweigen über große Teile Oberschwabens und Vorarlbergs. Stammvater der späteren Grafen von Montfort war Pfalzgraf Hugo von Tübingen (gestorben 1182), der durch seine Ehe mit der Erbtochter Elisabeth von Bregenz einen Großteil des Erbes der um 1160 im Mannesstamm ausgestorbenen Grafen von Bregenz antrat. Nach dem Tod Hugos von Tübingen im Jahre 1182 teilten seine Söhne das väterliche Erbe, nach zunächst gemeinschaftlicher Verwaltung des Besitzes, im Jahre 1200 wie folgt auf:
Rudolf erhielz den Tübinger Besitz, während sein Bruder Hugo das sich bis nach Oberrätien ersteckende Bregenzer Erbe übernahm. Ab 1200 wurde Hugo I. zum Begründer der Linie der Grafen von Montfort. Namensgebend für diesen Familienzweig wurde die 1200 erbaute Burg Montfort bei Götzis in Vorarlberg Hugo I. ist 1208 erstmals urkundlich als Graf von Montfort belegt. Er verlegte sein Herrschaftszentrum von Bregenz in die von ihm gegründete Stadt Feldkirch. Als Wappen der Grafen von Montfort übernahm Hugo das pfälzisch-tübingische Wappen. In der zweiten Generation spaltete sich die Familie. Als Folge innerfamiliärer Streitigkeiten zwischen Hugo II. von Montfort (1195-1260) und seiner Schwägerin Clementia von Kyburg, der Witwe seines Bruders Rudolf I. (gest. 1243), begründeten Rudolfs Söhne 1258 den Zweig der Grafen von Werdenberg, die die Familiengüter im Sarganserland, im heutigen Liechtenstein und im Süden Vorarlbergs übernahmen (1. Montforter Teilung 1258). Hugo II. verblieben die Güter nördlich von Feldkirch.
In der 2. Montforter Teilung 1272 begründeten die Söhne Hugos II. von Montfort Rudolf II. (1244-1302), Ulrich I. (gest. 1287) und Hugo III. (gest. 1309)drei neue Linien des Grafenhauses Montfort:
Rudolf II. von Montfort (1244-1302) gründet die Linie Montfort-Feldkirch (ausgestorben 1390),
Ulrich I. von Montfort (gest. 1287) gründet die (sognannte ältere) Linie Montfort-Bregenz (ausgestorben 1338),
Hugo III. von Montfort (gest. 1309) gründet die (ältere) Linie Montfort-Tettnang (ausgestorben 1574).
Der letzte Graf der Feldkircher Linie, Rudolf V. von Montfort-Feldkirch (gestorben 1390) verkaufte 1375 Stadt und Herrschaft Feldkirch mit Burg Montfort an den Habsburger Leopold III. von Österreich.
Die mit dem Tod des Grafen Hugo V. von Montfort-Beregenz 1338 ausgestorbene ältere Linie Montfort-Bregenz wurde durch die ältere Linie Montfort-Tettnang beerbt. Graf Wilhelm II. (der Reiche) von M.-Tettnang (gest. 1354) vereinigte damit die Herrschaften Bregenz und Tettnang wieder.
1574 starb die ältere Linie Montfort-Tettnang mit dem Tod Ulrichs VII. aus. Dessen Witwe , Magdalena von Oettingen(1473-1515), heiratet in zweiter Ehe  Johann I. Graf von Montfort-Rothenfels-Wasserburg (gest. 1525 aus der Rothenfelser Linie), die 1574 mit dem Tod Ulrichs IX. von Montfort-Rothenfels ausstirbt. Sein Erbe (Tettnang, Argen, Wasserburg) tritt Johann VI. (gest. 21.02.1619) aus der steirischen Linie Montfort-Bregenz-Beckach an.
Diese Grafen von Montfort-Bregenz-Beckach-Tettnang verkauften ihren steirischen Besitz, setzten aber die traditionelle Schuldenwirtschaft, insbesondere durch ihre prachtliebende Bautätigkeit fort. 1652 Einführung der Primogenitur, die aber für das geschwächte Haus zu spät kam.
Unter den regierenden Grafen Hugo XVIII. von Montfort-Tettnang (1599-1662), Johann VIII. von Montfort-Tettnang (1627-1686), Anton III. von Montfort-Tettnang (1670-1733), Ernst von Montfort-Tettnang (1700-1759) und Franz Xaver Fürst von Montfort (1722-1780; 1772 böhmischer Fürstenstand) vermehren die Schuldenlast durch ausufernde Bautätigket und höfische Prachtentfaltun ins Unermeßliche, so dass Franz Xaver Fürst von Montfort als letzter regierender Graf von Montfort den gesamten Territorialbesitz 1780 gegen Schuldenerlass und Garantie einer jährlichen Rente an Österreich verkaufen muss.
Am 25.1.1787 stirbt mit Anton VI. von Montfort, dem Bruder des letzten regierenden Grafen, das Grafengeschlecht Montfort im Mannesstamm aus.

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